Gründungserklärung BioHealth


MITTEILUNGSBLATT

DER

KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ

27. SONDERNUMMER

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Studienjahr 2018/19 Ausgegeben am 16. 01. 2019 14.c Stück

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Gründungserklärung

des Profilbildenden Bereichs

BioHealth

gem. § 19 Organisationsplan

Beschluss des Rektorats vom 20.12.2018

Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Karl-Franzens-Universität Graz,

Universitätsplatz 3, 8010 Graz. Verlags- und Herstellungsort: Graz.

Anschrift der Redaktion: Rechts- und Organisationsabteilung, Universitätsplatz 3, 8010 Graz.

E-Mail: mitteilungsblatt@uni-graz.at

Internet: https://online.uni-graz.at/kfu_online/wbMitteilungsblaetter.list?pOrg=1

Offenlegung gem. § 25 MedienG

Medieninhaber: Karl-Franzens-Universität Graz, Universitätsplatz 3, 8010 Graz. Unternehmensgegenstand: Erfüllung der Ziele, leitenden Grundsätze und Aufgaben gem. §§ 1, 2 und 3 des Bundesgesetzes über die Organisation der Universitäten und ihre Studien (Universitätsgesetz 2002 - UG), BGBl. I Nr. 120/2002, in der jeweils geltenden Fassung.

Art und Höhe der Beteiligung: Eigentum 100%.

Grundlegende Richtung: Kundmachung von Informationen gem. § 20 Abs. 6 UG in der jeweils geltenden Fassung.

 

Gründungserklärung

BioHealth

gem. § 19 Organisationsplan 

I.     Einleitung

§ 1     Gründungskontext

Zur Schwerpunktsetzung in der internationalen Spitzenforschung und zum Ausbau von Alleinstellungsmerkmalen in Österreich wird das Forschungsprofil der Universität Graz durch Profilbildende Bereiche geschärft, die sich mit gesellschaftsrelevanten und zukunftsorientierten Themen befassen. Internationale Exzellenz in der Forschung soll damit langfristig erhalten und weiter ausgebaut werden. Das Rektorat richtet die Profilbildenden Bereiche als fakultätsübergreifende Leistungsbereiche gem. § 19 OrgPlan ein.

Der Profilbildende Bereich BioHealth gründet sich auf dem Forschungsschwerpunkt Molekulare Enzymologie und Physiologie und beruht auf einer über ein Jahrzehnt andauernden, intensiven Zusammenarbeit führender Forschungsgruppen der Universität Graz auf dem Gebiet der stoffwechsel- und altersassoziierten Erkrankungen.

§ 2     Kooperationen innerhalb der Universität Graz

WissenschafterInnen des Instituts für Molekulare Biowissenschaften bilden den Kern des Profilbildenden Bereichs BioHealth, der durch ForscherInnen aus den Bereichen der (Bio-)Organischen Chemie und der Pharmazeutischen Wissenschaften ergänzt wird. Grundsätzlich sind alle WissenschafterInnen der Universität Graz berechtigt an dem Profilbildenden Bereich teilzunehmen, sofern sie die Aufnahmekriterien (siehe Geschäftsordnung des Profilbildenden Bereichs BioHealth) erfüllen.

II.     Ziele

§ 3     Allgemeines

Der Profilbildende Bereich BioHealth hat zum Ziel, die Ursachen von pathologischen Veränderungen sowie die Entwicklung von biochemischen und biomedizinischen Strategien zu verstehen, um einen menschengerechten gesunden Zustand im Alter zu erhalten bzw. wiederherzustellen.

§ 4     Forschung

Die sozialen Entwicklungen, der verbesserte Wohlstand, Umweltbelastungen und medizinische Fortschritte haben zu neuen Herausforderungen für die Gesellschaft geführt. Der beeindruckende Anstieg des Wohlstandes und der Lebenserwartung führte aber auch zur Erkenntnis, dass die damit verbundenen gesellschaftlich höchst relevanten Gesundheitsprobleme intensiver erforscht werden müssen. So steigt mit zunehmendem Alter die Häufigkeit bestimmter Erkrankungen, wie z.B. Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes, Infektionen oder neurodegenerative Erkrankungen. Es ist daher zu erwarten, dass die stetig wachsende Lebenserwartung unweigerlich und unaufhaltsam mit menschlichen und sozioökonomischen Herausforderungen größeren Ausmaßes einhergehen wird. Alterungsbedingte Prozesse aber auch sich ändernde Ernährungsweisen und Umwelteinflüsse führen zur Veränderung von Stoffwechsel- und Immunaktivitäten, die den Gesundheitszustand des Körpers nicht nur widerspiegeln, sondern letztlich bestimmen.

Das Verständnis der Ursachen von pathologischen Veränderungen sowie die Entwicklung von biochemischen und biomedizinischen Strategien um einerseits ein gesundes Leben und anderseits einen menschengerechten gesunden Zustand im Alter zu erhalten bzw. wiederherzustellen, stehen im Fokus dieses Profilbildenden Bereichs. Dementsprechend interdisziplinär sind die Forschungsansätze und reichen von der molekularen Strukturaufklärung und Modellierung biologischer Prozesse bis hin zu präklinischen Experimenten. In zwei eng miteinander verwobenen Forschungsfeldern wird an der Aufklärung der molekularen und strukturellen Grundlagen von Fettleibigkeit und damit assoziierten Krankheitsbildern, wie Typ II Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Krebs (Energie- und Fettstoffwechsel), sowie von Alzheimer, bakteriellen Infekten und Antibiotika-Resistenzen und des Alterns (Infektionsbiologie und Alterung) und an der Entwicklung neuartiger Wirkstoffe mithilfe der Biokatalyse gearbeitet. Um die Prozesse auf molekularer Ebene zu verstehen, werden neben mikrobiellen und humanen Zellsystemen auch Modell-Organismen (Bakterien, Hefe, Taufliege, Maus) sowie bioinformatische Methoden eingesetzt.

§ 5     Lehre

Die Ziele im Bereich der forschungsgeleiteten Lehre sind in der Zielvereinbarung mit dem Rektorat festzulegen.

§ 6     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Durch die Einbindung besonders leistungsfähiger NachwuchswissenschafterInnen aus den Reihen der beteiligten Institute wird die kontinuierliche Weiterentwicklung des Profilbildenden Bereichs BioHealth gewährleistet.

§ 7     Gesellschaftliche Zielsetzungen

Der Profilbildende Bereich BioHealth adressiert aktuelle Herausforderungen der Gesellschaft bedingt durch demographischen und sozialen Wandel.

III.     Rechtlicher & organisatorischer Rahmen

Der fakultätsübergreifende Leistungsbereich BioHealth unterliegt in vollem Umfang sämtlichen universitätsinternen Verordnungen und Richtlinien.

§ 8     Rechtsform und institutionelle Zuordnung

Bei BioHealth handelt es sich um einen fakultätsübergreifenden Leistungsbereich gem. § 19 OrgPlan. Er untersteht dem für Forschung zuständigen Rektoratsmitglied und wird durch einen bevollmächtigten Sprecher/eine bevollmächtigte Sprecherin repräsentiert.

§ 9     Leitung und Stellvertretung

Das Rektorat bestellt einen Sprecher/eine Sprecherin sowie die Stellvertretung auf Vorschlag des Profilbildenden Bereichs BioHealth. Die Regelungen hierzu finden sich in der Geschäftsordnung des Profilbildenden Bereichs BioHealth. Das Rektorat kann den Vorschlag mit Begründung ablehnen.

Zum Abschluss von Rechtsgeschäften im Namen und auf Rechnung der Universität Graz erteilt der Rektor/die Rektorin dem Sprecher/der Sprecherin und dem Stellvertreter/der Stellvertreterin des fakultätsübergreifenden Leistungsbereichs eine Bevollmächtigung gem. § 28 UG iVm der Bevollmächtigungsrichtlinie der Universität Graz.

§ 10     Zuordnung von Personal

Die Mitglieder von BioHealth verbleiben im Rahmen ihrer Dienstpflichten in Forschung, Lehre und Verwaltung den jeweiligen akademischen Einheiten der Universität Graz zugeordnet und den jeweiligen Leitern/Leiterinnen der akademischen Einheiten bzw. Organisationseinheiten gegenüber weisungsgebunden.

Die organisatorische Zuordnung der Leistungen erfolgt zu jener akademische Einheit, der die Person dienstrechtlich zugeordnet ist. Die Zuordnung einer Leistung zum Profilbildenden Bereich erfolgt unabhängig von der organisatorischen Zuordnung gesondert im Forschungsportal.

Weitere Regelungen zur Mitgliedschaft finden sich in der Geschäftsordnung des Profilbildenden Bereichs BioHealth. Eine Liste der bei der Gründung zugeordneten PIs ist im Anhang zu finden.

§ 11     Wissenschaftlicher Beirat (Scientific Advisory Board)

BioHealth steht ein Beirat als beratendes Gremium zur Seite. Weitere Regelungen finden sich in der Geschäftsordnung des Profilbildenden Bereichs BioHealth.

§ 12     Arbeitsstrukturen

Die Regelungen bezüglich der Arbeitsstrukturen finden sich in der Geschäftsordnung des Profilbildenden Bereichs BioHealth.

§ 13     Ersteinrichtung, Erstausstattung und Adaptierungen

BioHealth ist berechtigt und verpflichtet, die universitäre Infrastruktur wie Personalressort, Rechnungswesen, Universitätsbibliothekssystem und allgemeine Verwaltungsabteilungen (Gebäude und Technik, Uni IT) zu nutzen.

Weitere Unterstützungen sind in der Zielvereinbarung mit dem Rektorat festzuhalten.

§ 14     Budgetäre Bedeckung

Die finanziellen Leistungen sowie auch die Zurverfügungstellung von Ressourcen an BioHealth sind im Rahmen der Zielvereinbarung zwischen dem Sprecher/der Sprecherin und dem Rektorat zu vereinbaren. Eine eigene Kostenstelle für den Profilbildenden Bereich BioHealth zur Verwaltung des Sachmittelbudgets wird eingerichtet.

§ 15     Berichtslegung

Der Sprecher/die Sprecherin von BioHealth ist zur jährlichen Berichtslegung an das Vizerektorat für Forschung und Nachwuchsförderung verpflichtet. Näheres ist in der Zielvereinbarung mit dem Rektorat festzulegen.

§ 16     Qualitätsmanagement / Evaluierung

BioHealth unterliegt in vollem Umfang dem Qualitätsmanagement der Universität Graz und wird alle 5 Jahre evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluierung werden in einem Umsetzungsworkshop zwischen dem Sprecher/der Sprecherin, ggf. involvierten Fakultätsleitungen und der Universitätsleitung diskutiert. Im Rahmen des Umsetzungsworkshops sind Maßnahmen bzw. Konsequenzen zu beschließen, die Eingang in die Zielvereinbarung finden.

§ 17     Inkrafttreten

Der fakultätsübergreifende Leistungsbereich BioHealth wird unbefristet mit 01.01.2019 eingerichtet.

Die Rektorin: 
Neuper

 

Anhang 1: Liste der PIs

Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Bergler, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Valery Bochkov, Institut für Pharmazeutische Wissenschaften

Assoz. Prof. Dr. Günther Hämmerle, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Kai-Uwe Fröhlich, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Karl Gruber, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Ao. Univ.-Prof. Dr. Walter Keller, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Sepp D. Kohlwein, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Ao. Univ.-Prof. Dr. Günther Koraimann, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kroutil, Institut für Chemie

Univ.-Prof. Dr. Ronald Kühnlein, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Assoz. Prof. Dr. Achim Lass, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Assoz. Prof. Dr. Karl Lohner, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Bernhard-Michael Mayer, Institut für Pharmazeutische Wissenschaften

Assoz. Prof. Dr. Monika Oberer, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Assoz. Prof. Dr. Georg Pabst, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Joachim Reidl, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Assoz. Prof. Dr. Stefan Schild, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Stelzl, Institut für Pharmazeutische Wissenschaften

Ao. Univ.-Prof. Dr. Klaus Zangger, Institut für Chemie

Ao. Univ.-Prof. Dr. Ellen Zechner, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zechner, Institut für Molekulare Biowissenschaften

Assoz. Prof. Dr. Robert Zimmermann, Institut für Molekulare Biowissenschaften


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