MITTEILUNGSBLATT
DER
KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ
www.uni-graz.at/zvwww/miblatt.html
9. SONDERNUMMER
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Studienjahr 2012/13 Ausgegeben am 14. 11. 2012 7.a Stück
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des
berufsbegleitenden Universitätskurses
Trainer/in in der Erwachsenenbildung
an der
Karl-Franzens-Universität Graz
Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Karl-Franzens-Universität Graz,
Universitätsplatz 3, 8010 Graz. Verlags- und Herstellungsort: Graz.
Anschrift der Redaktion: Administration und Dienstleistungen, Universitätsdirektion, Universitätsplatz 3,
8010 Graz. E-Mail: mitteilungsblatt@uni-graz.at
Lehrplan des berufsbegleitenden Universitätskurses
Trainer/in in der Erwachsenenbildung
an der
Karl-Franzens-Universität Graz
Gemäß § 3 Zif 5 Universitätsgesetz 2002 (UG), BGBl. I Nr. 120/2002 und der Richtlinie des Rektorates über die Einrichtung von Universitätskursen, Mitteilungsblatt Nr. 7b vom 9.1. 2007 wird an der Karl-Franzens-Universität Graz der Universitätskurs Trainer/in in der Erwachsenenbildung eingerichtet.
(1) Gegenstand des Universitätskurses
Der berufsbegleitende Universitätskurs Trainer/in in der Erwachsenenbildung dient der Vertiefung und Erweiterung relevanter Kernkompetenzen in der Bildungs- und Führungsarbeit mit Erwachsenen: Didaktik, Methodik, Rhetorik, Präsentation, Gruppen- und Teamdynamik, Prozessmanagement, Konfliktmanagement, Gender- und Diversitymanagement, Selbstreflexion und Bildungsmarketing.
(2) Qualifikationsprofil und Kompetenzen
Ziel des Universitätskurses ist die Vermittlung von methodischen, inhaltlichen und sozialen Kompetenzen, die für die Gestaltung von Bildungs- und Entwicklungsprozessen relevant sind.
Den Teilnehmer/innen werden im Universitätskurs jene methodischen und instrumentellen Fähigkeiten vermittelt, die für die Effektivität, Qualitätssicherung und Professionalisierung der Bildungstätigkeit in Seminaren, Workshops, Trainings und Coachings notwendig sind.
Die Absolvent/innen kennen jene für die Bildungspraxis notwenigen wissenschaftlichen Grundlagen aus Kommunikationsforschung und Pädagogik, um mit den komplexen Anforderungen einer Leitung von Bildungsprozessen fachlich kompetent und ethisch verantwortlich umgehen zu können.
Den Absolvent/innen werden in der Ausbildung Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten geboten, die den Erwerb jener sozialen Kompetenzen fördern, die Voraussetzung für eine selbstverantwortliche und professionelle Trainer/innentätigkeit sind.
(3) Bedarf und Relevanz des Universitätskurses für die Wissenschaft und den Arbeitsmarkt
In der bildungspolitischen Diskussion der vergangenen 30 Jahre hat der Begriff des lebenslangen bzw. lebensbegleitenden Lernens eine strategische und funktionale Zuspitzung erhalten. Er steht hier vor allem für eine neue Art, die Bildungsaufgaben spätmoderner Gesellschaften zu bestimmen. Lebenslanges Lernen soll sich auf alle sinnvollen Lernaktivitäten beziehen. Damit sind formale Lernprozesse genauso gemeint, wie auch nicht-formale Lernprozesse und informelle Lernprozesse. Hinter diesem Begriffsverständnis steht die Option einer synergetischen Vernetzung von unterschiedlichen Lernformen: Lernen soll nicht nur systematisch auf die gesamte Lebensspanne ausgedehnt werden. Es soll zudem „lifewide“ stattfinden, d.h. es sollen Lernumwelten entstehen, in welchen sich die verschiedenen Lernarten organisch ergänzen können. Die Individualisierung für Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Lern- und Bildungsprozessen gewinnt dadurch eine immer größere Bedeutung. Die Auswirkungen dieser Individualisierung ergeben sinnvollerweise oft neue Designs von Gruppengrößen vor allem in längeren (Aus-)Bildungsprozessen.
Von anderen, außeruniversitären Trainer/innen-Ausbildungen hebt sich der Universitätskurs „Trainer/in in der Erwachsenenbildung“ durch inhaltlichen Umfang und Kompaktheit und vor allem durch die intensiven Ausbildungs- und Betreuungsmöglichkeiten in der Kleingruppe (maximal 8 Personen pro Ausbildungsgruppe) deutlich ab. Die wissenschaftliche Fundierung der Ausbildungsinhalte auf universitärem Niveau kommt einerseits den Markterfordernissen besonders entgegen und stellt gleichzeitig durch die ausführliche Vernetzung mit der Praxis eine abgerundete und in dieser Form einzigartige Ausbildung dar.
(4) Zielgruppen
Der Universitätskurs Trainer/Trainerin in der Erwachsenenbildung richtet sich an Personen, die in Führungsfunktionen in Unternehmen und Organisationen tätig sind, die in ihrer beruflichen Tätigkeit als Lehrer/innen, als Referentinnen und Referenten, als Trainerinnen und Trainer und als Beraterinnen und Berater in bildungsspezifischen Prozessen mit Erwachsenen tätig sind oder tätig werden möchten. Durch den in den letzten Jahren sich stark vergrößernden Erwachsenenbildungsmarkt, vor allem im Bereich beruflich relevanter Weiterbildungsangebote, und der damit einhergehenden zahlenmäßigen Zunahme an Personen, die solche Weiterbildungen anbieten, stehen Referent/innen, Trainer/innen und Berater/innen vor immer größer werdenden Herausforderungen. Mit dem Universitätskurs „Trainer/in in der Erwachsenenbildung“ können die Teilnehmenden ihre bisherigen Erfahrungen und bildungstheoretischen Grundlagen festigen und sich entsprechend höherqualifizieren und professionalisieren, um sich am Bildungsmarkt durch diesen Universitätskurs einen qualitativen Vorteil verschaffen zu können. Auch die durch die Ausbildung erworbene Bezeichnung „Zertifizierte Trainerin/ zertifizierter Trainer in der Erwachsenenbildung“ wird ein formales Qualitätsmerkmal für Absolventinnen und Absolventen dieser Ausbildung sein können.
(5) Zulassungsvoraussetzungen und Auswahlverfahren
a) Zulassungsvoraussetzungen für den dreisemestrigen Universitätskurs sind
· die allgemeine Universitätsreife oder
· eine abgeschlossene Berufsausbildung
· und mindestens 3 Jahre einschlägige Praxis
· und der Nachweis über absolvierte Fortbildungsangebote im kommunikations- oder persönlichkeitsbildenden Bereich (Teilnahmebestätigungen im Ausmaß von mindestens 80 Präsenzstunden).
Die Bewerbung hat schriftlich zu erfolgen und besteht aus Zeugnissen, Zertifikaten, Bestätigungen von Arbeits- bzw. Auftragsgeber/innen und/oder Lebenslauf, durch die die beschriebenen Zulassungsvoraussetzungen eindeutig bestätigt werden.
b) Persönliche Eignung:
Für eine qualifizierte Tätigkeit in der Gestaltung von Bildungsprozessen sind persönliche Eigenschaften notwendig, die auch für die Teilnahme in diesem Lehrgang Voraussetzung sind:
· Veränderungsbereitschaft,
· Kommunikationsfähigkeit,
· Fähigkeit zur Selbstreflexion und
· Konfliktlösungsbewusstsein.
Weitere Voraussetzung für die Zulassung ist ein Mindestalter von 24 Jahren.
c) Auswahlverfahren
Es wird neben der Überprüfung der formalen Zulassungsbedingungen ein Aufnahmegespräch mit einer oder mehreren von Seiten der Aufnahmekommission nominierten Person/en stattfinden, um die persönliche Eignung des Kandidaten/ der Kandidatin festzustellen.
(6) Höchstzahl an Studienplätzen
Es werden nicht mehr als 8 Plätze vergeben. Übersteigt die Zahl der Bewerber/innen die Zahl der Studienplätze, muss ein Reihungsverfahren durchgeführt werden. Grundlagen des Reihungsverfahrens sind: die berufliche Qualifikation, die Ergebnisse des Aufnahmegesprächs, sowie die Reihenfolge des Einlangens der Bewerbungen. Die Aufnahmekommission besteht aus dem/der wissenschaftlichen Leiter/in sowie mindestens zwei weiteren Mitgliedern des Lehrpersonals. Die Bewerbung zum Universitätskurs erfolgt schriftlich unter Beifügung aller für die Zulassung notwendigen Unterlagen (siehe § 1 Abs. 5) an die Aufnahmekommission.
(1) Zuteilung von ECTS-Anrechnungspunkten
Allen von den Studierenden zu erbringenden Leistungen werden ECTS-Anrechnungspunkte zugeteilt.
Mit diesen ECTS-Anrechnungspunkten ist der relative Anteil des mit den einzelnen Studienleistungen verbundenen Arbeitspensums zu bestimmen. Das Arbeitspensum umfasst den Selbststudienanteil und die Kontaktstunden. Die Kontaktstunde entspricht 45 Minuten.
(2) Dauer und Gliederung des Studiums
Der Universitätskurs mit einem Arbeitsaufwand von 34 ECTS-Anrechnungspunkten umfasst 3 Semester und ist modular strukturiert.
Modul | ECTS | |
1 | Grundlagen der Erwachsenenbildung | 4 |
2 | Praxis der Erwachsenenbildung | 9 |
3 | Zertifizierungsarbeit und Präsentation | 21 |
Gesamt | 34 |
(3) Zertifikat
An die Absolvent/innen des Universitätskurses wird die Bezeichnung "Zertifizierte Trainerin/Zertifizierter Trainer in der Erwachsenenbildung" verliehen.
(4) Lehrveranstaltungstypen
Im Curriculum werden folgende Lehrveranstaltungstypen angeboten:
a. Kurse (KS): Lehrveranstaltungen, in denen die Studierenden die Lehrinhalte gemeinsam mit den Lehrenden erfahrungs- und anwendungsorientiert bearbeiten.
b. Seminare (SE): Seminare dienen der wissenschaftlichen Diskussion. Von den Teilnehmenden werden eigene Beiträge geleistet. Seminare werden in der Regel durch eine schriftliche Arbeit abgeschlossen.
c. Arbeitsgemeinschaften (AG): Arbeitsgemeinschaften dienen der gemeinsamen Bearbeitung konkreter Fragestellungen, Methoden und Techniken der Forschung sowie der Einführung in die wissenschaftliche Zusammenarbeit in kleinen Gruppen.
d. Vorlesungen verbunden mit Übungen (VU): Bei diesen sind im unmittelbaren Zusammenhang mit einer Lehrtätigkeit im Sinne des §1 Abs. 3 Z 3 lit. a Satzungsteil Studienrechtliche Bestimmungen, den praktisch-beruflichen Zielen der Ausbildung entsprechend, konkrete Aufgaben und ihre Lösung zu behandeln.
Alle unter a. bis d. genannten Lehrveranstaltungstypen gelten als Lehrveranstaltungen mit immanentem Prüfungscharakter.
(1) Unterrichtssprache
Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
(2) Zeitliche Durchführungsbestimmungen
Der berufsbegleitende Universitätskurs dauert 3 Semester. Die Lehrveranstaltungen finden in Blockform statt.
(3) Lehr- und Lernmethoden
Die Vermittlung des Wissens erfolgt in verschiedenen Formen wie Vortrag, Übungen, Arbeitsgruppen, Einzelaufgaben, Textarbeit, Case Studies sowie Einzel- und Gruppencoaching und Reflexion. Besondere Lehraufgaben wie z. B. Textstudium mit anschließender Diskussion, werden in der Form von e-learning angeboten, das über eine Plattform der Website von TOP-Seminarservice abgewickelt wird.
(1) Aufbau
Der 3-semestrige Universitätskurs umfasst einen Arbeitsaufwand (Workload) von insgesamt 34 ECTS-Anrechnungspunkten und ist modular strukturiert. Die Lehrveranstaltungen sind im Folgenden mit Gliederung, Titel, Typ, ECTS-Anrechnungspunkten (ECTS), Summen-Kontaktstunden (SumKStd.) und der empfohlenen Semesterzuordnung (Semester) genannt. Alle Lehrveranstaltungen sind Pflichtfächer (PF). Die Modulbeschreibungen befinden sich in Anhang I.
Modul-/LV-Bezeichnung | Modul-/ Lehrveranstaltungstitel | Typ | ECTS | PF/GWF | SumKStd. | Semester |
1 | Grundlagen der Erwachsenenbildung | |||||
1.1 | Didaktik | KS | 1 | PF | 12 | 1 |
1.2 | Kommunikationstheorie | KS | 1 | PF | 12 | 1 |
1.3 | Methodik | UE | 1 | PF | 12 | 1 |
1.4 | Gender- & Diversitymanagement | KS | 1 | PF | 12 | 3 |
2 | Praxis der Erwachsenenbildung | |||||
2.1 | Rhetorik & Präsentation | VU | 2 | PF | 24 | 1 |
2.2 | Moderation | UE | 1 | PF | 12 | 1 |
2.3 | Coaching / informelles Lernen | VU | 1 | PF | 12 | 1 |
2.4 | Teammanagement | VU | 1 | PF | 16 | 2 |
2.5 | Konfliktmanagement | VU | 1 | PF | 16 | 2 |
2.6 | Marketing | SE | 1 | PF | 16 | 2 |
2.7 | Persönliches TrainerInnenbild | UE | 2 | PF | 24 | 2 |
3 | Zertifizierungsarbeit und Präsentation | |||||
3.1 | Studiengruppe | AG | 3 | PF | 1-3 | |
3.2 | Zertifizierungsarbeit | 10 | 3 | |||
3.3 | Begleitendes Seminar zur Zertifikatsarbeit | SE | 2 | PF | 12 | 3 |
3.4 | Seminar: Präsentation und Diskussion der Zertifizierungsarbeit und Kursevaluation | SE | 3 | PF | 3 | |
3.5 | Abschlusskolloquium | 3 | PF | 3 | ||
34 | 180 |
Als Voraussetzung für den Besuch der Lehrveranstaltungen aus den einzelnen Modulen gilt die Aufnahme in den Universitätskurs.
(2) Zertifizierungsarbeit
Als Voraussetzung für den Abschluss des Universitätskurses ist eine Zertifizierungsarbeit zu verfassen. Diese wird mit 10 ECTS-Anrechnungspunkten bewertet. Es wird empfohlen, die Zertifizierungsarbeit im 3. Semester zu verfassen.
Das Thema der Zertifizierungsarbeit ist einem der Prüfungsfächer aus dem Modul 1 oder dem Modul 2 zu entnehmen oder hat in einem sinnvollen Zusammenhang mit einem dieser Fächer zu stehen.
Die/Der Studierende ist berechtigt, das Thema vorzuschlagen oder aus einer Anzahl von Vorschlägen der zur Verfügung stehenden Betreuerinnen/Betreuer auszuwählen.
(1) In die Leistungsbeurteilung gehen die Leistungen in den einzelnen Lehrveranstaltungen, die Zertifizierungsarbeit, die Präsentation der Zertifizierungsarbeit und das Abschlusskolloquium ein.
(2) Alle Lehrveranstaltungen sind Lehrveranstaltungen mit immanentem Prüfungscharakter. Bei diesen erfolgt die Beurteilung nicht auf Grund eines einzigen Prüfungsaktes am Ende der Lehrveranstaltung, sondern auf Grund von regelmäßigen schriftlichen und/oder mündlichen Beiträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die aktive Mitarbeit der Studierenden ist somit ein Beurteilungskriterium. Grundvoraussetzung für eine eventuelle positive Beurteilung ist jedenfalls eine Anwesenheit von mindestens 80 % in der jeweiligen Lehrveranstaltung. Die Beurteilung der Leistungen richtet sich nach der in § 73 Abs. 1 und 3 UG bestimmten Notenskala. Die Beurteilung in den einzelnen Lehrveranstaltungen obliegt den jeweiligen Lehrveranstaltungsleiter/innen.
(3) Bei der Zertifizierungsarbeit soll es sich um eine theoriegeleitete Reflexion der Praxis handeln. Das Thema der Zertifizierungsarbeit ist von den Studierenden der Betreuerin/dem Betreuer vor Beginn der Bearbeitung schriftlich bekannt zu geben. Die Arbeit soll ausgehend von einem praktischen Fallbeispiel die Kompetenz des/der Studierenden im praktischen Umgang, wie auch in der theoriegeleiteten Reflexion dieses Beispiels zeigen. Die Reflexionskompetenz bemisst sich an Kriterien, wie Klarheit der Themenstellung, Kohärenz der Darstellung, Evidenz der Argumentation und dem Erkennen eines persönlichen Trainer/innenprofils.
Die Arbeit soll einen Umfang von 20 Seiten umfassen und den formalen Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit entsprechen (Zitation).
(4) Für den positiven Abschluss des Universitätskurses müssen alle Lehrveranstaltungen im Umfang der dafür vorgesehenen Kontaktstunden, die Zertifizierungsarbeit, die Präsentation der Zertifizierungsarbeit sowie das Ab schlusskolloquium erfolgreich absolviert werden. Die Gesamtbeurteilung hat „bestanden“ zu lauten, wenn alle Lehrveranstaltungen, die Zertifizierungsarbeit und das Abschlusskolloquium positiv beurteilt wurden, anderenfalls hat sie „nicht bestanden“ zu lauten.
Die Kosten des Universitätskurses setzen sich aus den Aufwendungen für die Lehrenden und den sonstigen Aufwendungen für Leitung, Organisation etc. zusammen. Diese Gelder werden aus dem Kursbeitrag aufgebracht. Falls diese nicht in entsprechender Höhe zur Verfügung stehen, kann der Universitätskurs nicht stattfinden.
Der Kursbeitrag schließt nur die Kosten für die Lehrveranstaltungen ein, nicht hingegen sonstige Kosten, die für Fachliteratur, Recherchen im Zuge der Lehrveranstaltungen oder die Teilnahme an Exkursionen anfallen. Diese sowie allfällige sonstige Kosten für Reisen, Unterkunft und Verpflegung sind von den Teilnehmer/innen selbst zu tragen. Der Universität Graz erwachsen aus dem Universitätskurs keine Kosten.
Es ist eine wissenschaftliche Leitung zu bestellen, die von einem Universitätsprofessor/einer Universitätsprofessorin oder einem/einer habilitierten Universitätslehrer/Universitätslehrerin wahrzunehmen ist.
Dieser Lehrplan tritt nach Verlautbarung im Mitteilungsblatt in Kraft.
Inhalte:
· Seminare und Trainings mit Erwachsenen
· Grundlagen inhaltlicher Konzeptionsarbeit
· Neurologische Grundlagen für das Lernen im Erwachsenenalter
· Bildungsprozesse in der Arbeit mit Erwachsenen
· Seminardesign: Vorbereiten von Seminaren
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … die grundlegenden didaktischen Prinzipien in der Erwachsenenbildung zu kennen und anzuwenden.
· … Seminare, Trainings und andere Bildungssettings konzeptionieren zu können.
· … Ziele nach lerntechnischen/ gehirnphysiologischen Gesichtspunkten erwachsenengerecht zu finden und zu formulieren.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Die in Seminaren der Erwachsenenbildung gebräuchlichsten Kommunikationstheorien im Überblick und Vergleich
· Konstruktivismus, Schulz v. Thun, Themenzentrierte Interaktion, Gewaltfreie Kommunikation, …
· Kommunikationstheoretische Grundlagen zu Körpersprache, Emotion und Empathie
· Gestaltung von kommunikativen Bildungssettings
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … die Grundzüge unterschiedlicher kommunikationstheoretischer Ansätze zu kennen und deren teilweise Widersprüchlichkeiten, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge zu benennen.
· … aus den jeweiligen kommunikationstheoretischen Richtungen Methoden und Aktionen für den Seminargebrauch zu kennen und anzuwenden (z.B.: Anwendungs- und Übungsbeispiele für die vier Seiten einer Nachricht von Schulz v. Thun oder für die Kommunikationsaxiome nach Watzlawick)
· … das je eigene Kommunikationsverhalten anhand der jeweiligen Ansätze zu reflektieren und diese Reflexion mit entsprechenden Übungen vertiefen zu können.
· … die selbst gestalteten Bildungssettings kommunikativ zu planen und umzusetzen.
· … Teilnehmer/innen in ihrem eigenen Kommunikationsverhalten zu unterstützen und zu trainieren.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Methodentheorie: aktuelle Forschungsergebnisse
· Unterschiedliche Methoden nach Art und Wirkungsweise unterscheiden
· Die gebräuchlichsten Methoden kennenlernen und ausprobieren
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … die Grundsätze einer pädagogisch sinnvollen und reflektierten Methodik für die eigenen Bildungssettings anzuwenden.
· … Methoden nach Art und möglichen Wirkungsweisen unterscheiden zu können und dementsprechend geplant einzusetzen (z.B. Vortrag – kommunikative Methoden; Prozessorientierte Methoden – Separatoren; Austausch der TN untereinander – reflexive Methoden; …)
· … eine Grundausstattung an Methoden für den Einsatz in den jeweils eigenen Seminaren, Trainings usw. bereit zu haben.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennen
· Bildungsplanung mit Aspekten von Gender Mainstreaming und Diversity Management
· Barrierefreies Seminardesign
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … die aktuellen Forschungsergebnisse und Standards in Gender Mainstreaming und im Diversity Management zu kennen.
· … sich auf die Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeiten von Teilnehmer/innen einzustellen und damit zu arbeiten.
· … eventuelle Benachteiligungen von einzelnen Teilnehmer/innen rechtzeitig zu erkennen sich in der Gestaltung des jeweiligen Bildungssettings darauf einzustellen.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Präsentationstechnik
· Unterstützender Einsatz von Körpersprache
· Selbstsicherheit und wirkungsvolles Auftreten als Trainer/in
· Richtiger Einsatz von Präsentationsmedien
· Feedbacktechnik speziell für Trainer/innen
· Videoanalyse
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … Grundlagen der Präsentationstechnik und der entsprechenden Körpersprache-Tools effizient als lehrende Person auch in Stresssituationen anzuwenden.
· … Grundlagen-Wissen der Präsentationstechnik zu vermitteln.
· … eine für Präsentationssettings notwendige analytische Beobachtungskompetenz einzusetzen.
· … Feedback-Prozesse sprachlich und sozial kompetent zu leiten.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Übungen und Analysen
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Moderation als bildungsrelevante Methode: Pädagogische Grundlagen
· Die/der Trainer/in als Moderator/in: Unterschiede in Zugängen, Methoden und Rollen
· Die gebräuchlichsten Moderationsmethoden kennenlernen und ausprobieren
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … aktuelle Methoden der Moderation zu kennen.
· … Moderationsmethoden in unterschiedlichen Situationen anzuwenden.
· … die in den unterschiedlichen Situationen jeweils erforderliche Rolle als Trainer/in zu reflektieren.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Neurologische und pädagogische Grundlagen zu „informelles Lernen“
· Die/der Trainer/in als Coach: Unterschiede in Zugängen, Methoden und Rollen
· Methoden des systemischen Coachings
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … Abgrenzungen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Seminar-Training und Beratung-Coaching und anderen verwandten Bereichen zu kennen.
· … Lernprozesse auch in Einzel- und Kleingruppensettings zu gestalten.
· … die jeweilige Rolle in Gruppen- und Einzelsettings bewusst zu machen und zu gestalten.
· … grundlegende bildungsrelevante Methoden des systemischen Coachings zu kennen und anzuwenden.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Theorieinput – Teammanagement
· Gruppendynamische Prozesse und Entwicklungsstufen in Gruppen und Teams
· Trainer/inneninterventionen richtig setzen
Dynamische Prozesse kommunikativ gestalten
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … Gruppendynamische Prozesse und Entwicklungsstufen in Gruppen und Teams zu erkennen und zu steuern
· … anhand eigener Beispiele prozessdynamische Entwicklungen zu reflektieren und geeignete Leiter/innen-Interventionen zu entwickeln.
· … das eigene Leiter/innenverhalten aus gruppendynamischer Perspektive zu hinterfragen und zu gestalten.
· … gestaltdynamische Methoden aus der Dramaturgie-Lehre der Schauspielwissenschaft prozessorientiert einzusetzen.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Darstellung verschiedener Konfliktlösungsansätze
· Anwendungsmöglichkeiten auf Personen und Gruppen
· Konflikte als Chance zur Veränderung
· Reflexion des eigenen Konfliktverhaltens
· Trainer/innenverhalten in Konfliktsituationen
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … Kriterien für eine Konfliktdiagnostik zu kennen und in eigenen Konfliktsituationen anzuwenden.
· … mögliche Konfliktsituationen in Bildungssettings zu reflektieren und jeweils mögliche Lösungsansätze zu entwickeln.
· … Methoden zur Konfliktbearbeitung zu kennen und anzuwenden.
· … das eigene Verhalten in Konfliktsituationen hinsichtlich jeweils typischer Verhaltensmuster zu reflektieren und eventuelle Veränderungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Die wichtigsten Marketinginstrumente
· Tools für Marktanalysen
· Der Markt der Erwachsenenbildung in Österreich
· Erstellen eines Marketingkonzeptes
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung …
· … über die aktuelle Marktklage in den unterschiedlichen Bereichen der Erwachsenenbildung Bescheid wissen.
· … eigene Seminarideen marktgerecht ausformulieren und aufbereiten können.
· … für mindestens ein Bildungsangebot ein Marketingkonzept erstellt haben.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Erstellen eines eigenen Marketingkonzeptes (Einzelarbeit)
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Trainer/innenbild –Selbstbild –Fremdbild als Vortragende/r
· Individuelles Trainer/innenverhalten und persönlicher Leitungsstil
· Reflexionstechniken
· Ressourcenarbeit
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … unterschiedliche Leitungsstile zu vergleichen und individuell zu bewerten.
· … das eigene Leiter/innenverhalten in Bildungssettings zu reflektieren und bewusst zu gestalten.
· … das eigene Rollenverhalten und Auftreten als Leiter/in wahrzunehmen und zu stärken.
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Theoretische Inputs
· Gruppenarbeit mit Diskussion
· Vorbereitende und nachbereitende Lektüre
Inhalte:
· Auseinandersetzung mit angrenzenden sozialwissenschaftlichen, psychologischen und pädagogischen Fachbereichen
· Unterschiede, Abgrenzungen und Gemeinsamkeiten zwischen den Bildungssettings und den jeweils damit verbundenen didaktischen Grundlagen und persönlichen Haltungen (Vortrag, Diskussion, Übungen, Aktionen, Coaching, Supervision, Counselling, usw.)
Lernziele:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung …
· … pädagogische sowie kommunikationstheoretische Grundlagen der Erwachsenenbildung und des eigenen Zugangs zu klären
Lehr- und Lernaktivitäten, -methoden:
· Lektüre
· Minilectures
· Gruppendiskussionen
Inhalt:
· Verfassen einer theoriegeleiteten Reflexion der Praxis.
· Das Thema der Zertifizierungsarbeit ist von den Studierenden der Betreuerin/dem Betreuer vor
· Die Arbeit soll ausgehend von einem Beispiel aus der Praxis die Kompetenz des/der
Studierenden im praktischen Umgang wie auch in der theoriegeleiteten Reflexion dieses
Beispiels zeigen.
· Die Reflexionskompetenz bemisst sich an Kriterien wie Klarheit der Themenstellung, Kohärenz
der Darstellung, Evidenz der Argumentation und dem Erkennen eines persönlichen
Trainer/innenprofils.
· Die Arbeit soll einen Umfang von 20 Seiten umfassen und den formalen Kriterien einer
wissenschaftlichen Arbeit entsprechen (Zitation).
Ziel:
· Nachweis der Fähigkeit, Praxiserfahrungen theoriegeleitet zu reflektieren.
Inhalt:
· methodische Hilfen zu der Erstellung einer Zertifizierungsarbeit
Ziel:
Studierende sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, …
· … Grundlagen zur wissenschaftlichen Arbeit zu kennen und anzuwenden.
· … einen Überblick über für die Zertifizierungsarbeit relevante Literatur zu geben.
Methoden:
· Einzelgespräch
· Gruppengespräch
· Theorieinputs
Inhalt:
· Präsentation der Zertifizierungsarbeit
· Rückmeldung zur Zertifizierungsarbeit
· Kursevaluation
Methode:
· Präsentation
· Diskussion
· Fachgespräch über die grundlegenden theoretischen Inhalte des Kurses und deren praktische
Relevanz.